Um das Fazit des vergangenen Wochenendes vorwegzunehmen, es war eines zum Vergessen. So standen für das Becker Racing Team ein weiterer Lauf zur Motocross Weltmeisterschaft und der Auftakt zur Deutschen Seitenwagen Motocross Meisterschaft auf dem Programm.
In Pietramurata fand nördlich vom Gardasee beim MXGP of Trentino die nächste Weltmeisterschaftsrunde statt. Hier starteten Noah Ludwig in der MX2 und Thomas Vermijl in der EMX Open. Kurz nach der Ankunft in Italien fühlte sich Noah unwohl. Trotzdem versuchte er am Samstag zu starten. Im freien Training setzten jedoch Schmerzen in der Lunge ein und er brach das Training ab und konsultierte die Ärzte vor Ort. Von diesen wurde er als „unfit“ erklärt und durfte nicht starten. Er machte sich danach direkt auf dem Heimweg, um zu Hause herauszufinden, was genau fehlt und um schnell wieder zu voller Stärke zurückzufinden. Damit war Thomas der einzige verbleibende Becker Racing Pilot in Italien. In der stark besetzten Europameisterschaftsklasse EMX Open qualifizierte sich Thomas als guter 13. in seiner Gruppe. Beim Start zum ersten Wertungslauf kam er gut um die neue 180° Startkurve und fand sich zunächst im Mittelfeld des 40-köpfigen Starterfeldes wieder. Leider verlor er im Rennverlauf noch den ein und anderen Platz und überquerte die Ziellinie auf Platz 25. Beim zweiten Durchgang am Sonntagmorgen erwischte er leider keinen guten Start und musste auch gleich zu Beginn zu Boden. Nach einem weiteren Sturz im Rennverlauf, war das Rennen für ihn gelaufen und er wurde auf Rang 30 liegend abgewunken und konnte leider keine weiteren Meisterschaftspunkte sammeln.
Auf der anderen Seite der Alpen, im schwäbischen Schnaitheim fuhr die Deutsche Seitenwagen Motocross Meisterschaft ihr erstes Rennen der Saison 2022. Hier startete Joachim Reimann mit seinen neuen Co-Piloten Martin Betschart. Auf der für Seitenwagen recht anspruchsvollen Strecke mit vielen Kurven und Kanten taten sie sich in den Trainingsläufen zunächst etwas schwer. Auf der vom Regen und Schnee der letzten Woche durchgeweichten Strecke konnten sie die entstandenen Spuren mit ihrem Linksläufer Gespann nicht so nutzen wie sie wollten. Dennoch erreichten sie Platz 10 und konnten sich einen aussichtsreichen Startplatz im Kampf um die erste Kurve sichern. Leider erwischten sie beim ersten Lauf einen denkbar schlechten Start, denn als das Startgatter fiel, ging ihr Motor aus und sie mussten dem Feld als allerletzte hinterhereilen. Mit schnellen Rundenzeiten machten sie Platz um Platz gut und fanden den Weg in die Top Ten. Gegen Rennmitte wollten sie in einer engen Kurve einen Konkurrenten angreifen und beim Herausbeschleunigen stellte der Motor plötzlich den Dienst ein. Mit einem kapitalen Motorschaden schoben sie enttäuscht ihr Gespann in Richtung Fahrerlager. Dort begannen sie direkt mit dem Motortausch und bereiteten sich auf den letzten und finalen Lauf vor. In diesen starteten sie ohne Kupplung, diese verlor in der Einführungsrunde an Druck, auch nicht optimal, aber immerhin besser als in Lauf 1. Vom Mittelfeld aus begannen sie ihre Aufholjagd. Erneut zeigten Joachim und Martin ihr Können und fuhren ein gutes Rennen, auch ohne Kupplung. Um die Gefahr des Ausbremsens zu reduzieren, nutzten sie nur die Vorderradbremse. Mit Platz 7 betrieben beide Schadensbegrenzung, waren aber aufgrund der technischen Probleme ziemlich unzufrieden mit dem Wochenende, denn da wäre mehr drin gewesen.
Für das Duo und das Team heißt es nun das vergangene Wochenende schnellstmöglich zu vergessen und das Material bestmöglich vorzubereiten, denn am 18. April findet am Ostermontag im brandenburgischen Hänchen der nächste Lauf zur deutschen Motocross Seitenwagen Meisterschaft statt.